Oktober 2020

Die Welt der Militärs und der örtlichen Honoratioren war im Kaiserreich eine rein männliche. Bei ein paar wenigen Fest-Veranstaltungen (so in Düsseldorf) zu Ehren der Propagandaflotte, die von Kaiser Wilhelm II. und Vizeadmiral Alfred Tirpitz im Mai/Juni 1900 zum Rhein geschickt worden war, kam auch "die holde Weiblichkeit zu ihrem Rechte", wie es ein Festredner in Uerdingen ausdrückte. Doch in welchem "Outfit" begleiteten die "werten Damen" der bürgerlichen Gesellschaft damals ihre Männer? Rechts sehen wir das "Selbstbildnis mit Gattin" des Malers Max Slevogt aus dem Jahr 1904. Das Gemälde wird im Original derzeit in der Sonderausstellung "Kleider in Bewegung" im Historischen Museum Frankfurt gezeigt. Die absolut sehenswserte Ausstellung "spannt einen Bogen von den Schnitten der Kleider hin zu grundsätzlichen Aspekten von Bewegung und Mobilität, ihren Veränderungen und Anpassungen in einer für das Geschlechterbild entscheidenden Umbruchphase von 1850 bis in die frühen 1930er-Jahre". (Informationsflyer) Hier habe auch ich einen sinnlichen Eindruck davon bekommen, was ich bislang nur aus Büchern und Akten kannte. Link zur Ausstellung: Kleider in Bewegung